Please ensure Javascript is enabled for purposes of website accessibility

Παρουσίαση/Προβολή

Εικόνα επιλογής

2024 Theorien des Erstspracherwerbs

(Γ13) -  Joachim Theisen

Περιγραφή Μαθήματος

Anders als eine Fremdsprache wird Muttersprache nicht mit Grammatik und Lexikon, mit Lehr- und Arbeitsbuch und unter Anleitung eines Lehrers gelernt; sie wird vielmehr erworben; stärker gesagt: Die Sprache ist es, die sich des Kindes bemächtigt. Oder anders: Das Kind wächst in die Sprache hinein. Und das aus einem einfachen Grund: Weil es sonst keine Chance hat, Mensch zu sein. Dabei ist nicht entscheidend, ob es sich um Griechisch, Deutsch, Englisch oder sonst eine Sprache handelt, sondern diese erste Sprache hat eine ganz andere Qualität als jede andere Einzelsprache, die ein Kind im Laufe seines Lebens (kennen) lernt. Mit der Muttersprache wird vor allem anderen das Funktionieren von Sprache als Sprache erworben, und zwar mit allem, was dazu gehört. Das betrifft sowohl das Sprachsystem als auch die Sprachverwendung. Beides folgt gewissen Regeln, phonologischen, morphologischen und syntaktischen einerseits, pragmatischen andererseits. Diese Regelhaftigkeiten sind es, die Spracherwerb in relativ kurzer Zeit erst ermöglichen. Einfach gesagt: Indem ein Kind in eine Sprache hineinwächst, wächst es auch in eine Welt hinein und wird deren mit-kommunizierender Partner. Oder eben: Indem Sprache sich des Kindes bemächtigt, bemächtigt sich auch eine bestimmte Weltsicht des Kindes.

Im Einzelnen bedeutet das:

Jedes Kind, das seine Muttersprache erwirbt, erwirbt die Handhabung ganz verschiedener Systeme – um nur die wichtigsten zu nennen: ein phonologisches, ein morphologisches, ein syntaktisches, ein pragmatisches (siehe oben), dazu ein hierarchisches (denn mit Wörtern werden auch Begriffe – auf verschiedenen Ebenen – vermittelt), ein metaphorisches (denn nichts muss so sein oder bleiben, wie es scheint) und insgesamt ein System des „uneigentlichen“ Sprechens, das jede natürliche Sprache von jeder Idealsprache unterscheidet – dem Himmel sei Dank, dass wir im Alltag keine Idealsprache verwenden müssen! (Ansonsten wüsste niemand, was ich mit „Himmel“ oder „dem Himmel sei Dank“ hier „meine“.)

Wie man sieht: Es ist schwierig, aber auch sehr spannend! Und es geht um etwas ganz anderes als beim Zweitspracherwerb. Doch erst, wenn man beides auseinanderhalten kann, weiß man auch, mit welchen spezifischen Schwierigkeiten es FremdsprachenlernerInnen zu tun haben.

Wir werden uns in diesem Seminar mit allen Aspekten des Erstspracherwerbs beschäftigen und die wichtigsten Theorien kennen lernen, die versuchen, dieses ebenso selbstverständliche wie faszinierende Phänomen zu erklären.

Ημερομηνία δημιουργίας

Τρίτη 27 Μαρτίου 2012